Frankreich 2007 - Ein Erfahrungsbericht
Dienstag, 7.8.07
Wir starten NICHT. Tina ist im Stress, und zu allem Überfluss geht abends noch Tinas Computer kaputt. :-(
Mittwoch, 8.8.07
Wie durch ein Wunder steht Puter von den Toten auf wie Phoenix aus der Asche,
12:15 Uhr: Es geht los! Natürlich nieselt es… Ab Frankfurt nur noch Regen, der sich verstärkt. In Lorsch zwischen Frankfurt und Heidelberg machen wir Station bei Marion und Albrecht,- es gießt. In einer Regenpause gehen Fritz und Albrecht mit den Hunden los. Marion vermutet - zu recht, wie sich später rausstellt - dass sie bestimmt in einem Glasbier-Geschäft hängen geblieben sind…
Zu fortgeschrittener Stunde, nach üppigem Abendbrot und einigem Weingenuss schwankt die Stimmung zwischen aufgelöster Heiterkeit (Thema "Unterhosen" mit praktischer Vorführung von Albrecht) und frustig-wütenden Reaktionen von Marion, die offenbar nicht immer Albrechts Ansichten teilt.
Donnerstag, 9.8.07 (Lorsch - Lons le Saunier ca. 450 cm)
Das gemeinsame Frühstück zu viert dauerte fast bis 12 Uhr. Am Spätnachmittag sank die Stimmung zunehmend in den Keller. Der Regen wollte und wollte einfach kein Ende nehmen, und so richtig voran kamen wir auch nicht. Bei Besancon verließen wir die teure Autobahn und folgten der N 83, wo wir fahrtechnisch allerdings vom Regen in die Traufe kamen: Reißende Gebirgsbäche und über die Ufer getretene Flüsse waren zu passieren, wobei uns der Doubs im Juragebirge in eindrucksvoller Erinnerung geblieben ist: Ein Wasser von der Breite des Rheins, schlammbraun, strudelnd, Bäume mit sich reißend, - zutiefst unheimlich. Wir sind dem Fluss eine ganze Weile gefolgt, weil die Straße parallel dazu verlief. Manchmal ging es 100 m tief senkrecht neben uns herunter, dass man optisch fast zwingend in die Tiefe gesogen wurde. Leider gab es nicht eine einzige Gelegenheit, kurz zu stoppen und mal ein Foto zu machen. Völlig entnervt fanden wir endlich ein Plätzchen unter Bäumen in Industriegebiet von Lons le Saunier.
Freitag, 10.8.07 (Lons de Saunier - Nimes 565 km)
Nach einer relativ ruhigen Nacht in einem Gewerbegebiet fängt der Morgen gleich damit an, dass wir kurz vor halbacht überstürzt davonfahren müssen, weil wir von ankommenden Mitarbeitern zugeparkt werden, denn wir blockieren mit dem Womo etliche Mitarbeiterparkplätze. Fritz kaufte mannhaft ganz allein in einem Bäcker "öng Bagett eh dö Krossangs ssilvupläh" und verabschiedete sich mit einem fröhlichen "Ohrewoar" aus dem Laden. Fremdsprachen sind schön!!
Im wesentlichen fuhren wir heute durch das sehr beeindruckende Rhonetal. Leider nach wie vor bei nassem und dunklen Wetter. Französische Landstraßen haben leider kaum mal einen Parkplatz, so dass Fotos und Hundeentleerungen immer etwas schwierig waren. Erst im Laufe des Spätnachmittags ließ der Regen nach, und wir beschlossen, uns nicht bis an die Küste zu zwingen, sondern noch einen Zwischenstopp am Pont du Gard einzulegen, wo schöne Womoplätze sein sollten.
Dort war leider alles überfüllt, so dass wir kurzerhand beschlossen, nach Nimes weiterzufahren und dort einen Nachtplatz auf einem Supermarkt zu finden.
Samstag, 11.8.07 (Nimes-Gruissan-Plage 177 km)
Wir übernachteten auf einer relativ ruhigen Straße neben einem Kleidermarkt.
Wir freuten uns auf das Frühstück bei MD, was allerdings nichts, aber auch gar nichts mit den überaus leckeren Buttercroissants von 1996 zu tun hatte: Es gab weder Croissants noch Brötchen, sondern nur labberige, altbackene, leicht angebräunte "Brochettes" mit Erdbeerbrühe (hieß: "Confiture"!). Die braune Flüssigkeit über dem - wie sich später rausstellte: nicht aufgelösten - Kakaopulver schmeckte nur wenig nach "Chocolate"… Die Fahrt von Nimes zu unserem Ziel Gruissan war sehr anstrengend aber auch sehenswert. Leider gab es in jedem Dorf aus unerfindlichen Gründen eine Ampel, die grundsätzlich kilometerweise den Verkehr in beiden Richtungen zum Erliegen brachte. Ganz Frankreich scheint im Auto, um das Wochenende am Mittelmeer zu verbringen. Das Wetter erwärmte sich peu à peu, und mit Interesse nahmen wir die Veränderung von Bewuchs und Baustil war, die zunehmend mediterraner wurden. Immer häufiger sahen wir am Straßenrand "Potterien" mit Keramiken in teilweise atemberaubend schönen Farben, beschlossen aber, erst auf dem Rückweg etwas zu kaufen.
Bei einer Rast auf einem vollen Parkplatz im Schatten riesiger Platanen begegneten uns zwei sandfarben gestreifte Katzenbabys, beide klappermager, und eines ständig am schreien. NEIN, wir nehmen keines davon mit, so leid es uns tut, sie dort einer ungewissen Zukunft zu überlassen…
Nur 25 km vor dem Ziel ärgerte uns noch ein besonders übler Stau, welcher durch ein böse zerstörtes Wohnmobil verursacht wurde. (Unfall, der Anblick des Fahrzeugs ließ uns trotz der inzwischen heißen Sonne erbleichen.)