Donnerstag, 16.8.07 (Belleville-Müllheim)
Um 8 ist aber auch das vorbei. Wir fahren um die Ecke, um bei Intermarché Baguette und Croissants für das Frühstück zu kaufen. Anschließend machen wir uns wieder auf die Autobahn Richtung Deutschland. Die Benutzung der fantastisch ausgebauten Autobahn bewirkt, dass wir tatsächlich am frühen Nachmittag über die Grenze fahren und bald darauf in Müllheim eintrudeln. So haben wir die Strecke also in 2 statt in 3 Tagen geschafft. Gekostet hat uns das den Verzicht auf eine schicke blutrote "Potterie" :-( (aber nächstesmal kaufen wir da ganz gewiss was ein!) und € 79,- an Maut. Bei der Gelegenheit soll einmal festgehalten werden, dass die sogenannten "Parkplätze" an den französischen Autobahnen - zumindest, so weit wir sie erlebt haben - außerordentlich toll sind. Sie entsprechen fast kleinen Naherholungsgebieten und lassen keine Wünsche offen. Sehr zu empfehlen!
Müllheim überrascht uns trotz seines wenig schönen Namens positiv: Auf Anhieb finden wir einen Zweirad-Meier (heißt tatsächlich genauso wie unser Zweirad-Meier in Celle), der Fritzes Fahrradspeichen morgen Vormittag repariert, einen McDonalds (köstlich! Viiiel besser als in Frankreich!), einen Geldautomaten und ein Penny, in dem wir zwar nicht das Klapprad von letzter Woche kriegen, aber ein Buch mit tollen Fahrradtouren.
Den Nachmittag verbringen wir zufrieden auf einem privaten Womostellplatz im extra für Womos ausgewiesenen Gasthof Kreuz, einem idyllischen, ehemaligen Klostergarten, dessen Biergarten heute Ruhetag hat. Das Wetter ist ausgesprochen freundlich, ohne dass man schwitzen muss… erholsam. Auch am späten Abend sind außer uns hier nur zwei weitere Womos.
Freitag, 17.8.07 (Müllheim - Breisach)
Nach dem Frühstück holten wir das reparierte Rad (€ 12,-) und machten uns dann auf den Weg nach Breisach, wo es einen schönen Womoport am Rhein geben soll.
Fritz radelt ein wenig am Rhein entlang und auch sonst durch die Gegend, und dann ziehen wir um auf einen anderen Stellplatz, denn dieser schöne Platz wird ab morgen früh wegen irgendeiner Veranstaltung für Womos gesperrt. Der andere Stellplatz war auch schön, wenngleich nicht mit eigenem Rheinblick. Dafür in der Nähe des Waldschwimmbads, und wir haben einen Stellplatz gefunden, wo wir fast ein eigenes Gärtchen haben, und die Hunde finden sogar einen alten Fußball, mit dem sie sich vergnügen:
Fritz machte eine Radtour mit Hundinis, fuhr abends noch mal ins Städtchen, aus dem Musik dringt, und zwischendurch war er schwimmen im Waldschwimmbad.
Samstag, 19.8.07 (Breisach)
Nach einem ausführlichen Frühstück baut Fritz ein Nest für Tina auf dem Wiesenstück neben dem Wohnmobil, um sich dann mit dem Fahrrad auf und davon zu machen. Er machte eine vom Touriverein empfohlene D/F-Rundfahrt und kommt nach 56 km fröhlich zurück. Mit Himbeeren, Mirabellen und Pflaumen. Den Abend verbringen wir bücherlesend. Tinas Buch ist düster und frustrierend, so dass sie sogar eine negative Rezension für Amazon schreibt. Sie muss sich gar nicht wundern über schlechte Nächte, wenn sie so 'ne blöde Literatur liest … Der Tag beschert uns zwei dicke Wermuthstropfen:
Bei Bingi bemerken wir, dass er alle 4 Pfoten blutig hat. Wahrscheinlich hat er sie sich auf dem rauhen Asphalt auf unserem Nachtplatz in Belleville beim Bällchenspielen durchgescheuert. Das erklärt auch sein Laufen wie auf Eiern gestern im Klostergarten auf dem Granitschotter. Jetzt wird Bingi aus dem Wohnmobil GEHOBEN und kriegt angeleinten "Grasecken-Arrest".
Am Montag müssen wir nach 4 Schühchen für Schlingel suchen gehen. Unsere eigenen Schühchen liegen - selbstverständlich - daheim im Schrank:
Unsere Stromversorgung entpuppt sich als wenig perfekt: Der Generator stinkt und lärmt und macht noch nichtmal ausreichend Strom. Da müssen wir noch eine Alternative finden, um wirklich autark zu sein.
Sonntag, 20.8.07 (Breisach)
Tinas Planung, eine Dusche zu nehmen, scheitert an Fritz: "Huuuuch, der Wassertank zeigt ja roooot!" *staunundwunder-wieissesnurmöglich?*
Fritz fährt nur ein bisschen Fahrrad, Bingi darf nicht mit und ist unglücklich. Die Regenerationsgeschwindigkeit seiner Sohlenverletzungen grenzt allerdings an ein Wunder. Dennoch lassen wir uns abends von Simon zwei Adressen von Fressnapf durchgeben, wo wir vielleicht morgen Schühchen für Bingi erstehen wollen. Abends ist das Klo auch an seiner Fassungsgrenze angelangt, und zum guten Schluss endet die Stromreserve: Das Licht klickt ein paar Mal gefährlich, und dann sitzen wir im Dunkeln. Bei Taschenlampenlicht schöpft Fritz das letzte Wasser aus dem Tank, wir füllen es in leere Pepsiflaschen und stellen uns für die Klospülung das Halblitermaß bereit. Fritz wird zum Pipimachen nach draußen ins Gebüsch verbannt. Der Abend wird mangels Licht vorzeitig beendet, weil Kartenspielen beim Schein einiger Teelichte doch nicht wirklich erquicklich ist. Camping ist schöööön!
Montag, 20.8.07 (Breisach - Rust)
Angesichts der guten Besserung von Bingis Füßen verzichten wir auf einen schuhkaufenden Besuch im Fressnapf, frühstücken eben noch bei McDonalds und düsen dann nach Rust.
Dort begeben wir uns auf den Womostellplatz vom Europapark, wo die Sanistation gerade kaputt ist. Die netten Servicemänner verhelfen uns aber dennoch zu dem dringend benötigten Frischwasser und das sogar kostenfrei. Fritz parkt mich und die Hunde und verlässt uns dann wohl versorgt, um sich im Rummel zu vergnügen. Tina ist froh, mal ein wenig Zeit für sich zu haben und dankbar, all diese Kotzmühlen anderen Leuten überlassen zu dürfen.