Nach der Nacht "auswärts", die Fritz, wie er betont, ausgesprochen erholsam fand, fuhren wir vormittags nach Gruissan zurück (diesmal ohne Umweg über Narbonne), entsetzten uns über die Fülle an Tourinepp in Narbonne-Plage und stellten uns dann an den Strand des Etang de Mateille, den man nur über den Womostellplatz erreicht, den wir gestern abend wegen Abwässerflümern verschmäht hatten. Dort gefiel es uns gut, man kann auch mit den Hundis ins Wasser, was wir ausgiebig genossen: Mit Bingi Bällchenspielen bis zum Umfallen, und Tüpfi ist sogar ein paar Stöße geschwommen. Im Wasser traf sie auf die freundliche, schwarze Mischlingshündin Kira aus Deutschland, die schon 10 Jahre alt ist und gegenüber Tüpfis Versuchen, sie in den Hintern zu zwicken lange sehr tolerant war. Irgendwann war's ihr genug, und sie hat Tüpfi einmal maßgeblich angeschnauzt; worauf hin Tüpfi sich dermaßen erschrak, dass sie versehentlich untertauchte (im Tiefen!), dann sehr entsetzt auftauchte und mit einem beleidigten Schnütchen ihre Pokneifversuche einstellte. Frei nach dem Motto: Diiie ist mir eh viel zu doof, die blöde Kira… (*mundwinkelschleifenddavonzieh*)
Malea war natürlich mehr als bedient, als sie sich wenigstens die zarten Füßchen ein wenig benetzen sollte… und wollte wieder heim.
Fritz begab sich sogar im Badehöschen ins Wasser und entsetzte sich später über die Fotos, die ich von ihm und Tüpfi geschossen hatte: "Also nejonej… diese Speckröllchen, nejonej, da muss ich unbedingt noch abnehmen…" :-)
Komm rein, Tüpfi!
Zwei im See.
Tina ist vorsichtshalber gar nicht erst in den Badeanzug gestiegen. (War aber als erste im Wasser! *mutigsei* )
Tina konstatierte später, dass es dort nur zwei Temperaturvarianten gibt: Entweder man friert, oder man schwitzt. Im windigen Schatten war Tina bald durchgekühlt und brauchte längere Zeit Erholung unter einer warmen Bettdecke. Am hellerlichten Nachmittag! Man kann es kaum glauben. Fritz ging es nicht anders, aber als Mann konnte er natürlich nicht so vernünftige Konsequenzen ziehen und fror lieber. Er mault, das stimme gar nicht, er habe sich in die Sonne zum wärmen begeben, erzählt mir aber was von einerseits "total durchgefroren" und andererseits "muss jetzt aus der Sonne" etc. also typisch Mann, weiß nicht, was er will. Pühh!
Was Malea von Wasserspielchen hält, zeigt sie deutlich:
Gegen halbsechs machten wir einen kläglichen Versuch, zu tanken, einen Supermarkt zum einkaufen zu finden sowie einen Geldautomaten… Mit dem Tanken hat es noch geklappt. Parkversuche vor dem Intermarché endeten fast schon wieder mit Ehegattenmord, und der Geldautomatenversuch auch frustran: Der Automat verweigerte die Karte von Fritz; angeblich wegen "technischer Schwierigkeiten"… Naja, letztlich kriegte er dann in einem anderen Automaten tatsächlich noch n paar Pimperlinge, auch wenn er dafür durch die halbe Altstadt latschen musste. . . Einkaufen war er später zu Fuß, nachdem er mich am Kanal in Narbonne-Plage geparkt hatte. Ein tolles Abendessen mit frischem Baguette und salziger Butter mit Blick auf die Bötchen und Angler am Kanal war dann aber eine echte Entschädigung für den Stress vorher.
Zum Übernachten haben wir das Womo nur ein paar 100 m weiter am Kanal mit Etang auf der anderen Seite geparkt und hoffen, dass uns hier nur Autos durch's Bett fahren, Duffduffduff jedoch erspart bleibt. Man glaubt es ja nicht, wir waren keine halbe Stunde da, schon parkten zwei weitere Womos hinter uns. Womos scheinen sehr fruchtbar zu sein, kriegen ständig Kinder… (Um 23 Uhr sind wir schon zu fünft.)
Mittwoch, 15. August 2007 (von Gruissan Plage nach Belleville)
Irgendwie bin ich bedient: Kein Duffduff, aber die ganze Nacht Autos durch's Bett, mitten in der Nacht immer wieder johlende Zufußgruppen am Womo vorbei. Jeden Morgen wache ich kaputter auf, komme mir fast schon wie die Prinzessin auf der Erbse vor… Zu allem Überfluss ist es grau-diesig und nieselt sogar zeitweise etwas. Sogar um 11:45 h - jetzt wo ich schreibe - ist die Sonne immer noch nicht durch. Wir erwägen, ob bleiben, an den Atlantik fahren oder retour ins gelobte Deutschland, wo wir große Tanken haben, große Supermarktparkplätze, einsame Waldwege und vielleicht schöne Womostellplätze an netten Schwimmbädern… Mittags machen wir uns nach letztmaliger Kloleerung und Weinkauf am Kanal auf Richtung Deutschland. Wir beschließen, die teure, aber hoffentlich flotte Autobahnstrecke zu nehmen.
Wir kommen bis Belleville, wo wir einen herrlich ruhigen Nachtplatz finden ganz allein auf einem neuen Parkplatz für ein Klamottengeschäft. Die Schwüle ist allerdings unerträglich, und von wegen Einsamkeit und so trauen wir uns natürlich nicht, die Fenster zu öffnen. Von 22-0:30 Uhr versuchen die Hunde und ich, so was wie Schlaf zu erreichen. Ging nicht. Obwohl ich nackich ohne Decke so weit wie möglich ausgestreckt liege, die Hunde trinken und hecheln, es sind sicher 30-35 Grad im Womo. Wie Fritz da schnaufen und schnarchen kann, ist mir ein vollständiges Rätsel… Ab halb eins ging ein minimaler Lufthauch, der aber auch keine Kühlung (bei geschlossenen Fenstern) brachte. Erst um halbdrei endlich setzte ein Gewitter mit heftigem Regen ein. Bei fast völliger Windstille! Da wir ohnehin alle wach sind, trauen wir uns auch mal, wenigstens vorübergehend die Fenster zu öffnen und etwas frische Luft herein zu lassen, ehe wir doch tatsächlich endlich alle ein wenig Schlaf fassen können.