(Fortsetzung 11.8.07)

Als wir erstmals des Wassers ansichtig wurden, zeigt sich uns als erster von vielen Salzseen der Etang du Gruissan:


Etang de Gruissan

mit gegenüber liegender Burg

und einem Angler mitten im flachen Salzsee

In Gruissan Plage fanden wir ein kostenloses Plätzchen unmittelbar am Wasser. Trotz der nur geringen Strecke haben wir infolge der verstopften Straßen den ganzen Tag gebraucht, um endlich ans Meer zu kommen. Wir haben ein hübsches Plätzchen gefunden an einem Kanal, der vom Hafen in Gruissan hinaus auf's Meer führt. Hier gibt es immer was zu gucken. Dort sitzen wir momentan und schreiben und hoffen, dass "Duffduffduff" (laute Musik, von der man aus der Ferne meist nur noch die Bässe im Magen "hört") nicht die ganze Nacht weitergeht. . .

Am Kanal in Gruissan-Plage
Sonntag, 12.8.07 (Gruissan-Plage)
Wow, watt für ne Nacht! Das Duffduffduff hielt sich hartnäckig bis viertel vor 1. Danach bin ich auch irgendwann eingeschlafen. Kurz vor 5: Senkrecht aus dem Bett fahren: In irrem Tempo rast ein großes Fahrzeug an uns vorbei. Die spinnen, die Fanzosen! Ruhe kehrt wieder ein, erleichtertes In-die-Kissen-Sinken. Nur kurz später erneutes Heranrasen dieses Fahrzeugs, welches direkt neben uns anhält und ein fürchterliches Getöse veranstaltet, welches die entsetzte Tüpfi zitternd in mein Bett katapultiert. Dort fliegt sie zwar sofort achtkantig wieder raus, steht aber wenigstens 10 Minuten mit rasendem Puls und fliegendem Atem an meinem Bett hoch, wo ich sie tröstend im Arm halte. Was war passiert? Neben uns waren die Müllcontainer geleert worden! Sonntags kurz vor 5 in der Frühe… die spinnen WIRKLICH, die Fanzosen!
Viel Zeit zum Ausruhen war danach nicht mehr, denn um 7 Uhr fahren die ersten Schiffe raus auf's Meer … Es ist halbzehn, als ich etwas zerschlagen und verschwitzt langsam erwache…
Nach einem ausgiebigen Frühstück beschlossen wir, unseren Aufenthalt um einen Tag zu verlängern.

Das Wetter schien schön zu werden, und wir hatten eigentlich das Bedürfnis nach Ruhe und Erholung, anstatt jeden Abend erneut nach einem schönen Platz suchen zu müssen. Zum Nachmittag verließen immer mehr Krachtouris die Gegend, und man hatte fast das Gefühl, im Kreise vertrauter Nachbarn zurück zu bleiben (O-Ton Fritz, Anm. von Tina: Wir sind schon ewig-lange 24 Stunden hier…) Resumée: Es war der erste richtige Urlaubstag mit Lesen, Faulenzen, Entspannen. Fritz beschließt, auch morgen noch hier zu bleiben.

Montag, 13.8.07 Gruissan-Plage
Leider gab es auch wieder lange Duffduffduff am Abend, und heute wurden die Müllcontainer bereits um viertel vor fünf geleert. Diesmal suchte Schlingel und nur für kurz Trost. Dennoch war es nach 9 beim Aufstehen, und irgendwie hatten meine Schultern die Womomatratze weicher in Erinnerung und protestieren jetzt. Wir beschließen, auf dem Stellplatz nebenan für 6 Euro zu dumpen und Wasser zu tanken. Nach dem Dumpen suchten wir - vergeblich - nach einem schönen Strandstandplatz und landeten stattdessen in Narbonne, wo wir uns wenigstens mit einem großen Hamburger-Menue trösteten. Den Nachmittag verbrachten wir buchlesend am Etang des Ayguades. Mit den Füßen waren wir sogar alle im Wasser, von kleinen Fischen umschwärmt.

etang-des-ayguades

Malea befeuchtet sich eleganten Schritts ein wenig die Füße (nur nicht zu viel!!)

und lässt sich sogar von Tochter Tüpfi zum Spielen überreden,

sieht dann jedoch zu, wieder trockenen Boden unter die Füße zu kriegen.

Improvisation ist alles: Rasieren im Außenspiegel und mit Sonnenbrille.

Frisch rasiert sieht die Welt wieder besser aus.

Als wir abends auf den Stellplatz am Etang de Matteille wollten, war dieser eng besetzt, der einzige noch halbwegs freie Stellplatz roch widerlich nach Abwässern. Wir zogen es vor, weiter zu fahren. Landeten fast noch mal in Narbonne, gelangten dann über Narbonne-Plage (ein riesiges Tourinest mit viel Trallala) nach St. Pierre sur Mer, was auch nicht besser ist. Der dortige Womostellplatz war ebenfalls überfüllt und verursachte bei Tina Platzangst. Wir fuhren aus dem Ort heraus und fanden direkt nach dessen Ende auf einer Anhöhe einen fantastischen Platz an der Straße zum Übernachten. Damit diesmal alle bösen Sandmücken draußen bleiben, haben wir schnell alle Gitter geschlossen und die Tür komplett geschlossen, da der Troddelvorhang scheinbar nicht genügend Viehzeug abhält… Fritz hat Angst vor Überfällen, aber es dauert nicht lange, da bekommen wir Gesellschaft von weiteren Wohnmobilen. Am Morgen waren es mit uns 9 Womos… Feiglinge!!